DDR-Rundfahrt
Die DDR-Rundfahrt (auch: Internationale DDR-Rundfahrt im Radsport) war ein Etappenrennen im Straßenradsport der Amateure, das in der DDR mit internationaler Besetzung ausgetragen und bis 1957 vom Deutschen Sportausschuss bzw. ab 1958 vom Deutschen Radsport-Verband der DDR durchgeführt wurde. Als Vorläufer fand 1949 eine „Ostzonen-Rundfahrt“ (auch: Ostzonenrundfahrt bzw. Quer durch die Ostzone) kurz vor der Gründung der DDR statt. Die erste DDR-Rundfahrt wurde 1950 gefahren und die Sportveranstaltung viermal nicht ausgetragen (1960, 1964, 1969 und 1970).
1972 fand die 6. Etappe der DDR-Rundfahrt auf dem Kurs des Rennens Rund um Langenau statt. Im Zeitraum von 1974 bis 1987 wurden sieben Etappen der DDR-Rundfahrt als Harzrundfahrt deklariert, teils auch unter abweichenden Namen wie „Rund im Harz“, „Rund um den Harz“, „Quer durch …“, „Dessau – Nordhausen“ u. a.[1] Das 70. Straßenrennen Rund um Berlin um den Großen Preis der Berliner Zeitung war gleichzeitig die 1. Etappe der 24. DDR-Rundfahrt. 1981 wurde die 1. Etappe der DDR-Rundfahrt auf dem Kurs des Rennens Rund um den Scharmützelsee, 1982 die 1. und 1986 die 3. Etappe der DDR-Rundfahrt auf dem Kurs des Rennens Rund um die Hainleite ausgefahren. Die letzte Rundfahrt fand 1989 statt. Gustav-Adolf Schur und Bernd Drogan gewannen die Tour jeweils viermal. Es gab insgesamt lediglich drei Gesamtsiege ausländischer Fahrer (1956, 1957 und 1972) und nur einen ausländischen Doppelerfolg (1972).
Wertungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der DDR-Rundfahrt wurden in verschiedenen Jahren sieben Einzelwertungen vergeben.
- Das gelbe Trikot erhielt der Führende des Gesamtklassements.
- Das violette Trikot trug der aktivste Fahrer. Hierbei wurden Prämienspurts und Vorstöße während des Rennens gewertet. Dieses Trikot wurde ab 1966 vergeben.
- Das grüne Trikot erhielt der beste Bergfahrer. Es wurde ab 1976 vergeben, außer 1977 und 1988.
- Das weiße Trikot ging an den im Gesamtklassement bestplatzierten Nachwuchsfahrer. Dieses wurde ab 1962 vergeben.
- Das blaue Trikot erhielt die beste Mannschaft. Dieses Trikot wurde 1962 nicht vergeben.
- Das rosa Trikot bekam der vielseitigste Fahrer. Dieses wurde ab 1982 vergeben.
- Das weiß-rote Trikot erhielt der punktbeste Fahrer. Dieses wurde nur 1988 vergeben.
Statistik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rekorde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Am häufigsten fuhren Bernd Drogan und Olaf Jentzsch die DDR-Rundfahrt. Beide verzeichneten 11 Starts.
- Die meisten Etappensiege pro Radfahrer trug Olaf Ludwig davon. Er machte 22-mal das Rennen.
- Den geringsten Vorsprung als Gesamtsieger hatte Dieter Lüder mit 23 Sekunden auf Erich Schulz in der DDR-Rundfahrt 1955.
- Die meisten Etappen (10) hatten die DDR-Rundfahrten 1950, 1951 und 1956 zu verzeichnen.
- Die längste DDR-Rundfahrt führte 1950 über 1.825 Kilometer.
- Die meisten Gesamtsiege in Folge holte Bernd Drogan. Er wurde 3-mal hintereinander (1977, 1978 und 1979) Gesamtsieger.
- Das Gros der aufeinanderfolgenden DDR-Rundfahrten (19) wurde in der Zeit von 1971 bis 1989 ausgetragen.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der Radsportler, 2. Juni-Ausgabe 1980, Seite 1, Herausgeber: Deutscher Radsport-Verband der DDR
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur über DDR-Rundfahrt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- DDR-Rundfahrt in der Datenbank von FirstCycling.com
- DDR-Rundfahrt in der Datenbank von Radsportseiten.com
- www.wielerarchieven.be, DDR-Rundfahrt 1949–1989, aufgerufen am 1. Mai 2011
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Buchheim: Harzrundfahrt - der Klassiker in Mitteldeutschland. In: radsportonline.com. Abgerufen am 21. Mai 2020.