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Louis Besson

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Louis Besson (2007)

Louis Joseph Marcel Besson (* 6. Mai 1937 in Barby, Département Savoie) ist ein französischer Politiker der Parti socialiste (PS), der unter anderem Mitglied der Nationalversammlung und von 1990 bis 1991 im Kabinett Rocard II Minister für Ausrüstung, Wohnungsbau, Verkehr und Meeresangelegenheiten war.

Louis Joseph Marcel Besson, der aus einer bäuerlichen und streng katholischen Familie stammt, absolvierte nach dem Besuch der Berufsschule in Chambéry ein Studium am Institut für Politische Studien in Grenoble IEP (Institut d’études politiques de Grenoble) und war daraufhin von 1963 bis 1967 war er Verwaltungsangestellter an einer Universität sowie zwischen 1967 und 1973 Direktor des Sozialzentrums Chambéry. 1965 wurde er Bürgermeister seines Geburtsortes Barby, einer Gemeinde mit damals 302 Einwohnern. 1970 wurde er zudem zum Mitglied des Generalrates des Kantons Saint-Alban-Leysse gewählt. Bei der Parlamentswahl am 11. März 1973 wurde er als Nachfolger von Jean Delachenal[1] für die Sozialistische Partei PS (Parti socialiste) für das Département Savoie erstmals zum Mitglied der Nationalversammlung (Assemblée nationale) und gehörte dieser nach seinen Wiederwahlen am 19. März 1978, am 14. Juni 1981, am 16. März 1986 und am 12. Juni 1988 bis zu seinem Mandatsverzicht am 29. April 1989 an, woraufhin Jean-Paul Calloud[2] neuer Abgeordneter wurde.

Besson war zudem zwischen dem 5. Oktober 1973 und dem 23. März 2001 Mitglied des Generalrates des Département Savoie und vertrat in diesem den Kanton Saint-Alban-Leysse. Als Nachfolger von Joseph Fontanet[3] fungierte er darüber hinaus vom 19. März 1976 bis zu seiner Ablösung durch Michel Barnier[4] am 26. März 1982 auch als Präsident des Generalrates des Département Savoie. Als Nachfolger von Pierre Dumas[5] wurde er am 19. März 1989 zudem zum Bürgermeister von Chambéry gewählt und übte dieses Amt vom 24. März 1989 bis zum 30. Juni 1997 aus, woraufhin André Gilbertas ihn ablöste.

Er übernahm am 29. März 1989 im Kabinett Rocard II zunächst den Posten als Beigeordneter Minister für Wohnungsbau beim Minister für Ausrüstung, Wohnungsbau, Verkehr und Meeresangelegenheiten (Ministre délégué chargé du Logement) und bekleidete diesen bis zum 21. Dezember 1990. Im Zuge einer Umbildung des zweiten Kabinetts von Premierminister Michel Rocard[6] löste er daraufhin am 21. Dezember 1990 Michel Delebarre[7] als Minister für Ausrüstung, Wohnungsbau, Verkehr und Meeresangelegenheiten (Ministre de l’Équipement, du Logement, des Transports et de la Mer) ab und bekleidete dieses Ministeramt bis zum Ende von Rocards Amtszeit am 15. Mai 1991.[8][9][10][11] Für seine langjährigen Verdienste wurde er am 21. Oktober 1992 zum Ritter der Ehrenlegion ernannt. Nach seinem Ausscheiden aus der Regierung wurde er unter anderem am 24. Dezember 1992 Präsident des Hohen Komitees für die Wohnungsversorgung benachteiligter Personen HCLPD (Haut comité pour le logement des personnes défavorisées) und in dieser Funktion am 31. Mai 1996 bestätigt. Darüber hinaus wurde er am 21. Februar 1993 Mitglied des Verwaltungsrates der Staatsbahn SNCF (Société nationale des chemins de fer français) sowie am 29. März 1993 Mitglied des Nationalen Rates für Politik zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung CNLE (Conseil national des politiques de lutte contre la pauvreté et l’exclusion sociale) und dieser Position am 16. Juni 1999 wiedergewählt. Er diente darüber hinaus in der Reserve der Infanterie des Heeres (Armée de terre) und wurde zuletzt am 11. Februar 1995 vom Hauptfeldwebel (Adjudant-chef) zum Leutnant (Sous-lieutenant) befördert. Am 15. Mai 1996 erfolgte des Weiteren seine Ernennung zum Offizier des Ordre national du Mérite.

Am 4. Juni 1997 wurde Luc Besson in das Kabinett Jospin berufen und bekleidete in diesem bis zum 27. März 2001 das Amt des Staatssekretärs für Wohnungsbau, woraufhin Marie-Noëlle Lienemann[12] seine Nachfolge antrat. Er wurde am 11. März 2001 als Nachfolger von André Gilbertas noch einmal zum Bürgermeister von Chambéry gewählt und verblieb in diesem Amt zwischen dem 16. März 2001 und seiner Ablösung durch Bernadette Laclais[13] am 6. September 2007. Er wurde aufgrund seiner Verdienste am 12. April 2003 sowie am 14. Juli 2012 auch noch zum Kommandeur der Ehrenlegion ernannt.

Veröffentlichungen

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  • Politique de développement et de protection des zones de montagne. Rapport au Premier Ministre, Documentation française, Paris 1983
  • En finir avec le mal-logement. Une urgence et une espérance, Cerf, Paris 2010
Commons: Louis Besson – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Jean Delachenal. Nationalversammlung, abgerufen am 5. Dezember 2025 (französisch).
  2. Jean-Paul Calloud. Nationalversammlung, abgerufen am 5. Dezember 2025 (französisch).
  3. Joseph Fontanet. Nationalversammlung, abgerufen am 5. Dezember 2025 (französisch).
  4. Michel Barnier. Nationalversammlung, abgerufen am 5. Dezember 2025 (französisch).
  5. DUMAS Pierre. Senat, abgerufen am 5. Dezember 2025 (französisch).
  6. Rocard, Michel (Louis Léon). rulers.org, abgerufen am 5. Dezember 2025 (englisch).
  7. Michel Delebarre. Nationalversammlung, abgerufen am 5. Dezember 2025 (französisch).
  8. France: Equipment Ministers. rulers.org, abgerufen am 5. Dezember 2025 (englisch).
  9. France: Transports Ministers. rulers.org, abgerufen am 5. Dezember 2025 (englisch).
  10. France: Housing Ministers. rulers.org, abgerufen am 5. Dezember 2025 (englisch).
  11. France: Sea Ministers. rulers.org, abgerufen am 5. Dezember 2025 (englisch).
  12. Marie-Noëlle Lienemann. Nationalversammlung, abgerufen am 5. Dezember 2025 (französisch).
  13. Bernadette Laclais. Nationalversammlung, abgerufen am 5. Dezember 2025 (französisch).